Wer

Wer bin ich und ist das Suchen danach überhaupt notwendig? Reicht es zu wissen, dass man selbst einen Namen hat und andere einen imaginieren, wenn sie diesen Namen hören? Aber was imaginieren sie? Momente, Augenblicke, Zeit des Wahrhaftigen oder doch nur Spiegelbilder ihrer im Hintergrund stehenden Kulissen? Wir sind nur soviel, wie andere aus uns machen, denn die eigene Vorstellung ist lückenhaft. Vielleicht sind wir durch die Imaginierung wahrhaftig und echt, vielleicht sind wir durch den Anderen erst existent, vorhanden, indessen wir selbst im Zweifel leben und uns selbst unsere Kulissen schaffen, die wieder andere zum Leben erwecken. Wer bin ich, wenn nicht mal Wissenschaft dazu im Stande ist es zu beantworten, ich selbst nicht objektiv sein kann und die, die mich kennen und nicht kennen auch mehr vom Subjektiven geleitet sind? Wir sind nicht endgültig und wollen es auch nicht sein und so nicht leben, weil wir nicht wissen, wohl jemals nicht wissen werden; der Tod aber ist gewiss. Leben und Tod, die einzigen Konstanten, die uns das Gefühl einer Basis geben, eine definitive Gewissheit. Doch seltsamerweise können wir schlecht beschreiben, wie wir geboren wurden und ebenso schlecht beschreiben, was der Tod ist, wie er sich anfühlt. Sind wir also nur am Leben, um uns zu beweisen das wir leben? Das Konstrukt der Freiheit, die ewige Suche nach Gewissheit? Wer bin ich? Ein Ansammlung von Worten, Gesten und Oberfläche, hineingeworfen in ein Konstrukt, welches mich zu Einem macht, zu Einem und nicht zu Jenem? In ein Konstrukt, was mit Gut und Böse arbeitet und somit auch mit Mögen und nicht Mögen, mit Liebe und nicht Liebe? Ein Konstrukt was definiert, obwohl wir Freiheit suchen, es definiert, obwohl wir nicht wissen, nicht wissen können und letztlich auch nicht wollen.