Schatulle

Ein Traum, in einer kleinen Schatulle versteckt, flüstert sein unaufhörliches Gebet, da der, der ihn frei lassen könnte, jede Nacht aufs neue an ihm hält.

Was ist nur geschehen? Mir selbst leuchtete nie die Gewissheit heim, wo das gelegenste Versteck sei, um nicht, mit den schwer zu tragenden Gedankengut, auf öffentlicher Straße schon allein durch ein zucken des Augenlieds erkannt zu werden. Vielleicht steckte in dieser Furcht auch mehr Paranoia als ich zugeben kann. Die Strukturen von Heute entsprechen nur noch einem Raster, was den konsumfreudigen Menschen von A nach B nach C geleitet. Niemals aber von A nach C. Diese strahlenden, blinkenden Reklametafeln in der Nacht; sie waren wie Leuchttürme, die, bei hoffnungsvollen näherkommen, sich als Sirenen entpuppten, welche einen in die Tiefe ziehen wollten. In eine Tiefe, die, so erschreckend es auch ist, vorhergesehen wurde. Ich habe gekauft. Ich wusste was ich bekam und was mir letzten Endes fehlen wird. Ein latenter Ersatz, wie ein Mangel, der aufgefüllt, der erfüllt werden muss. Ganz gleich, ob man wusste, dass es diesen Mangel überhaupt gab. Die Psychologie offenbarte, was wir nie hätten zu wissen brauchen. Aber weil es sie gibt und die Propheten sprachen, ist uns wie ein Tritt ins Leere bewusst, wo die Lücken sind. Und was sind wir schon mit Lücken? Kurz vorm Zerreißen. Kurz vor der Spaltung.